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Aktuelles

Michael Heinzmann • 7. November 2022

Bulgarienreise im Oktober 2022

Bulgarien

In den letzten Jahren haben wir immer wieder über unsere Arbeit unter den Roma in Bulgarien berichtet. Dort sind viele Türen weit offen für das Evangelium. Vor Kurzem durfte ich mir selbst einen Überblick über den vielfältigen Dienst in Bulgarien verschaffen. Es war mir wichtig zu sehen, wie die Hilfsgelder, die wir jeden Monat nach Bulgarien überweisen, verwendet werden.

Zusammen mit Josef Wagner, Leiter des Missionswerks Zion, einer Lobpreisgruppe aus dem Gebetshaus Limburg und weiteren Sinti-Geschwistern, reiste ich im Oktobernach Burgas, einem Urlaubsort am Schwarzen Meer. Während unserer viertägigen Reise besuchten wir mehrere Kirchengemeinden. Pastor Stefan Dimitrov und seine Frau Maria standen uns als Übersetzer zur Seite. Neben seines Diensts als Leiter eines Gemeindebunds in Bulgarien, ist Pastor Stefan Dimitrov unser Ansprechpartner für die verschiedenen Projekte.  

In unserer nächsten Ausgabe von Aktuell - Stimme der Sinti und Roma werde ich mehr davon berichten. Gerne sende ich dir die neueste Ausgabe per Mail zu. Sende mir eine Mail an: info(at)internationales-hilfswerk.de

von Michael Heinzmann 7. November 2022
Sliven Zusammen mit Pastor Stefan Dimitrov machten wir einen Abstecher nach Sliven, ca. 120 Kilometer westlich von Burgas. Dort leben in einem Ghetto-ähnlichen Stadtviertel 22.000 Roma auf engstem Raum und in großer Armut. Bei unserem Rundgang durch das Ghetto begrüßten uns viele Kinder freundlich, ohne dass wir Süßigkeiten oder sonstige Geschenke verteilt hätten. Erfreulich ist, dass es in diesem Ghetto ca. 20 Roma-Gemeinden gibt. Voller Freude und Begeisterung für Jesus feierten wir am Abend in einer der Gemeinden einen Gottesdienst. Viele solcher Gemeinden suchen nach Partnern in Westeuropa, die ihnen finanziell unter die Arme greifen. Zu gerne hätten wir den verschiedenen Pastoren zugesagt, ihnen zu helfen, aber leider können wir nicht jeder Not begegnen. Malko Tarnovo Im Süden Bulgariens, an der Grenze zur Türkei gelegen, unterstützen wir seit Jahren Pastor Mischo und seine Gemeinde. Zur Zeit der kommunistischen Herrschaft war diese Region militärisches Sperrgebiet. Daher haben sich hier nur wenige Unternehmen angesiedelt und, da man nur mit Passierschein die Region besuchen durfte, viele Einwohner sind in andere Regionen abgewandert. Das Militär ist längst abgezogen, die Armut ist noch größer geworden. Pastor Mischo, der auch türkisch spricht, hat hier eine großartige Arbeit im Grenzgebiet zur Türkei aufgebaut. Im September 2014 konnten wir dank Ihrer Spenden den Kauf und die Renovierung eines Gemeindehauses finanzieren. Pastor Mischo, ein vielseitig begabter Handwerker, hat mit Unterstützung verschiedener Brüder innerhalb von fünf Monaten eine ehemalige Gaststätte vollkommen erneuert und zu einem Ort der Anbetung Gottes gemacht. Auch heute nach acht Jahren blüht die Gemeinde und ist ein Segen für diesen Ort und für viele Roma in der Region - sogar im Nachbarland Türkei. Speiseprogramm für Kinder Seit vielen Jahren unterstützen wir Kinder in den Roma-Ghettos Popeda und Meden Rudnik, zwei Stadtteile Burgas‘. In Popeda hat Pastor Jiji in Eigenleistung ein schönes Gemeindehaus gebaut. Die Kinder bekommen nicht nur irdische Nahrung, sondern auch himmlische Speise durch die Geschwister aus der Gemeinde. Jesus liebt die Kinder. Wir haben in den vielen Jahrzehnten unserer Missionsarbeit erlebt, dass die Arbeit unter Kindern die einfachste und schönste Arbeit ist. Wenn Kinder in jungen Jahren von der Hoffnung und Vergebung durch Jesus erfahren, ihn als ihren Freund und Retter annehmen, wird ihr Leben von klein auf eine positive Wendung erfahren. Pastor Nasko leitet das Speiseprogramm in Meden Rudnik. Es hat mich sehr bewegt, dass Bruder Jiji und Bruder Nasko diesen Dienst ehrenamtlich tun. Ihren Lebensunterhalt finanzieren sie mit handwerklichen Tätigkeiten: Bruder Nasko arbeitet auf dem Bau und Bruder Jiji hat eine kleine Bäckerei. Alle Gelder, die wir nach Bulgarien für die Kinderspeiseprogramme senden, kommen direkt den Kindern zu Gute. Mitarbeiterkonferenz In der Gemeinde von Pastor Jiji, im Ghetto Popeda, kamen über 100 Personen zu einer Mitarbeiterkonferenz zusammen. Verschiedene Lehreinheiten ermutigten die Geschwister, das Werk unseres Herrn unter dem Volk der Roma weiter voranzutreiben. Einigen anwesenden Pastoren konnten wir, neben dem geistlichen Segen, noch einen kleinen finanziellen Segen mitgeben. Das Evangelium von Jesus Christus, das Brot des Lebens, hilft vielen hungrigen und notleidenden Menschen, ihre materielle Not besser zu überwinden. In der Geschichte der Gemeinde Jesu gibt es unzählige Beispiele, die bestätigen, wie Menschen aller Kulturen auch wirtschaftlich eine erstaunliche Verbesserung erlebten, als sie Gottes Wort annahmen. Darum wollen wir nicht nachlassen, weiterhin die Verbreitung der Guten Nachricht in den ärmsten Regionen unseres Kontinents, in Südeuropa, zu unterstützen. Vor dem kommenden Winter wollen wir schauen, welche Hilfe wir gerade in dieser spannenden Zeit geben können. Tausende Roma leben in struktureller Armut und benötigen Hilfe. Durch unsere Projekte können wir nicht allen helfen, aber wir wollen unseren Beitrag leisten, um die Liebe Gottes auch hier weiterzugeben. Viele Roma verdienen sich im Sommer als Waldarbeiter ihren bescheidenden Lebensunterhalt. Im Winter sind viele auf Hilfe angewiesen. Tief bewegt über die vielen offenen Herzen für das Evangelium und die Begeisterung für Jesus, flogen wir nach vier Tagen wieder zurück nach Deutschland. Wir wollen nicht vergessen, unserem Herrn für die Saat, die ausgestreut wurde, zu danken. Unsere Geschwister in Bulgarien lassen alle Freunde und Unterstützer der Arbeit herzlich grüßen. Besonders dankbar sind sie dafür, dass sie zahlreichen Kindern mit einem regelmäßigen Frühstück helfen können. Diesem Dank möchten wir uns anschließen. Unser Herr, dem wir gemeinsam dienen, wird es Ihnen reichlich vergelten. Michael Heinzmann
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