In Rumänien leben schätzungsweise 1,85 Millionen Roma (8,3% der Gesamtbevölkerung).
Die Arbeitslosigkeit ist unter den Roma überdurchschnittlich hoch und viele Familien leben bereits seit Jahrzehnten im Elend. Auch mit dem Ende des Kommunismus 1989 oder dem EU-Beitritt Rumäniens 2007 hat sich ihre Situation nicht stark verbessert.
Seit dem ersten Kontakt von Gerhard Heinzmann im Jahr 1970 mit Roma in Rumänien haben wir versucht dort Menschen in Not zu helfen. In den Jahren der kommunistischen Diktatur haben wir mit Hilfsgütern und Bibeln im Untergrund verschiedene Roma-Kirchen unterstützt. Nach der Wendezeit 1989/1990 konnten wir die Arbeit deutlich ausweiten.
Gleich in den ersten Jahren nach der Freiheit fuhren wir mit vielen Hilfstransporten oftmals in die ärmsten Regionen Rumäniens. In rumänischen Städten und Dörfern, am Ortsrand gelegen, trifft man immer wieder auf Roma-Viertel, in denen bittere Armut herrscht. Eine kinderreiche Familie anzutreffen, die auf vier Quadratmetern in einer einfachen, selbstgebastelten Hütte lebt, ist keine Seltenheit. Es gibt kein fließend Wasser, keine Toiletten und auch im bitteren rumänischen Winter keine Heizung. Viele Kinder sind nicht wetterfest gekleidet, oft müssen sie barfüßig im Matsch oder Schnee laufen. Viele Familien können es sich nicht leisten, ihre Kinder in die staatliche Schule zu schicken – es fehlt an Fahrgeld für den Bus oder für angemessene Kleidung.
Etwa 35-40% der Roma in Rumänien sind jünger als 15 Jahre. Es ist uns daher ein besonders wichtiges Anliegen, bedürftige Roma-Kinder zu fördern, damit sie eines Tages der Armut entfliehen können.
In verschiedenen Regionen Rumäniens haben wir seit 1992 viele Kindertagesstätten für Roma-Kinder errichtet und finanziert. Hier werden sie von geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Erhalten eine Mahlzeit, Hilfe bei den Hausaufgaben, oft aber ist die persönliche Wertschätzung und Zuwendung und die geistliche Betreuung das Wichtigste. Immer wieder haben wir aber auch mit materieller Hilfe wie Kleidung und andere Hilfsgüter unterstützt. Auf diese Weise erhalten die Kinder die Möglichkeit, nach ihrem Schulabschluss eine Ausbildung zu beginnen und eines Tages sich und ihre Familie versorgen zu können.
Es bereitet uns besondere Freunde, wenn Kinder, diese Kindertagesstätten besucht haben, eines Tages selbst zu Mitarbeitenden in diesen Einrichtungen werden.
Bereits seit meiner Kindheit bin ich mit Sinti und Roma verbunden. Als Familie waren wir mit Wohnwagen und Zeltkirche bis Anfang der 2000er Jahre in Deutschland und vielen anderen Ländern unterwegs. Diese Reisen und die Gemeinschaft mit Sinti und Roma haben mein Leben geprägt. Schon als Kind habe ich unseren Vater in Bereichen seines Dienstes unter Sinti und Roma unterstützt: sei es beim Versand der Missionsnachrichten, bei der Buchhaltung, bei der Verwaltung der Patenschaften oder auch bei den Einsätzen mit der Zeltkirche. Wir haben viel mit Gott erlebt, Jesus kennen und lieben gelernt und gesehen, wie tausende Sinti und Roma in Deutschland Jesus gefunden haben und deren Leben verändert wurde. Seit Januar 2021 habe ich neben meiner beruflichen Tätigkeit die ehrenamtliche Leitung dieses Hilfswerks übernommen.
Mit Matthias Greve, als 2. Vorsitzenden und Hans-Peter Sturm als Kassierer bilden wir den juristischen Vorstand.
Seit vielen Jahren sind Matthias Greve und Hans-Peter Sturm mit der Arbeit unseres Hilfswerk freundschaftlich verbunden.
Wir freuen uns, wenn Sie in Ihrem Freundeskreis diese Arbeit unter den Sinti und Roma bekannt machen.